GEBETE
Tischgebete
Wir arbeiten und bemühen uns zwar für das, was wir essen und trinken. Aber ohne den Segen Gottes würden wir umsonst arbeiten. Deshalb dankt ihm, wenn ihr esst für alles, was euch gegeben ist. Zu jedem Gebet kannst du mit der Hand das Zeichen des Kreuzes an dir machen.
Vor dem Essen:
Aller Augen hoffen auf dich, Herr,
und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit.
Du tust deine Hände auf
und sättigst alles, was lebt, mit Wohlgefallen.
Christus, Sohn Gottes, segne die Speise und den Trank deiner Diener, denn Heilig bist du, allezeit, jetzt und immerdar und in alle Ewigkeit. Amen
Nach dem Essen:
Alle gute Gabe, komm her von Gott, dem Herrn.
Wir danken dir, Herr, dass du uns beschenkt hast mit deiner irdischen Nahrung.
Schenke uns auch dein himmlisches Reich und komme zu uns, wie du inmitten deiner Jünger erschienen bist und ihnen deinen Frieden gabst. Amen
Luthers Morgensegen
Des Morgens, wenn du aufstehst, kannst
du dich segnen mit dem Zeichen
des heiligen Kreuzes und sagen:
Das walte Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist! Amen
Darauf kniend oder stehend das Glaubensbekenntnis und das Vaterunser.
Willst du, so kannst du dies Gebet dazu sprechen:
Ich danke dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn, daß du mich diese Nacht vor allem Schaden und Gefahr behütet hast, und bitte dich, du wollest mich diesen Tag auch behüten vor Sünden und allem Übel, daß dir all mein Tun und Leben gefalle. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, dass der böse Feind keine Macht an mir finde.
Als dann mit Freuden an dein Werk gegangen
und etwa ein Lied gesungen
oder was dir deine Andacht eingibt.
Reisesegen
Wenn Du am Morgen Deine Kinder auf den Schulweg schickst, wenn Dein Mann auf eine Dienstreise fährt, wenn Deine Mutter ins Krankenhaus muss, wenn Deine Freundin in ein fremdes Land reisen will…
Solche und viele andere Momente gibt es in Deinem Leben, in denen Du Dir vielleicht denkst: „Möge er oder sie behütet sein auf dem Weg“.
Es gibt dafür in der christlichen Tradition den Reise- oder Wegsegen. Lege Deinem Partner, einem Freund oder Deinem Kind die Hand segnend auf den Kopf oder die Schulter und sprich einen Segen, mit dem Du Deine Hoffnung auf eine gute Reise und gesunde Rückkehr ausdrückst und Gott bittest, ihn oder sie zu beschützen. Wenn Du möchtest, mache dann mit dem Daumen ein kleines Kreuzzeichen auf dessen Stirn.
So kannst Du segnen:
Auf dem Weg des Friedens und der Gnade
leite dich der allmächtige und barmherzige Gott.
Sein heiliger Engel sei dein Reisegefährte,
damit du in Frieden, Gesundheit und Freude nach Hause zurück kehrst.
Amen
Dann mit dem Daumen ein kleines Kreuz auf die Stirn:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen
(Ein Segen ist niemals eine Garantie oder mit einem Zauber zu vergleichen.
Denn Gottes Wege und seinen Willen kann kein Mensch verstehen.
Der Segen ist vielmehr ein Gebet, das sich an Gott richtet und uns in dem Wissen bestärkt, dass wir nicht allein unterwegs sein werden.)
Herzensgebet
Das Herzensgebet, auch Jesusgebet oder immerwährendes Gebet genannt, ist ein Gebet, das seit vielen Jahrhunderten in den orthodoxen Kirchen, heute aber auch immer mehr in den westlichen Ländern gepflegt wird. Von den abgeschiedenen Mönchen bis hin zum ganz normalen Stadtmenschen beten viele diese Worte in ihrem Alltag. Dabei wird der Name Jesu Christi in das tägliche Leben eingebunden oder in einer ruhigen Stunde ganz konzentriert gebetet. So oder so, es entfaltet seine Kraft in deinem Leben!
Der Gebetstext lautet:
„Herr Jesus Christus, Sohn Gottes,
erbarme dich meiner, des Sünders“
oder als Kurzform
„Herr Jesus Christus, erbarme dich meiner“
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Schritt eins:
Bequem hinsetzen
Schritt zwei:
Den Gebetstext innerlich oder
leise mit den Lippen wie ein Mantra wiederholen
Schritt drei:
Das Gebet mit dem natürlichen Atemrhythmus koppeln
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Mit dem Herzensgebet verändert sich deine innere Grundhaltung, weg von tausend Gedanken, die dich zerstreuen und dir am Ende des Tages nicht viel gebracht haben, hin zu dem, der dich heil macht und rettet.
Stell dir selbst die Frage: Wovon soll mein Leben erfüllt und bestimmt sein? Die Gedanken, die du denkst und die Worte, die du sprichst prägen dein ganzes Dasein.
Wenn beim Gebet Bilder und Gedanken in deinem Kopf erscheinen, die dich ablenken, ärgere dich nicht darüber, sondern schiebe sie zur Seite und lass sie ziehen, wie eine Wolke vom Wind weggeweht wird.
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Buchtipp: Aufrichtige Erzählungen eines russischen Pilgers